örtern

örtern
Ort:
Mhd., ahd. ort »Spitze (bes. einer Waffe oder eines Werkzeugs); äußerstes Ende, Punkt; Ecke, Rand; Stück; Gegend, Stelle, Platz«, niederl. oord »Gegend, Landstück; Stelle, Platz«, aengl. ord »Spitze; Speer; äußerstes Ende«, schwed. udd »Spitze, Stachel« beruhen auf germ. *uzđa- »Spitze«, das wahrscheinlich mit alban. usht »Ähre« und lit. usmìs »Distel« verwandt ist. – Die ursprüngliche Bedeutung »Spitze« spiegelt im heutigen Sprachgebrauch noch die Verwendung von »Ort« im Sinne von »Ahle, Pfriem« wider. Die Bedeutungen »Spitze, äußerstes Ende, Ecke« sind bewahrt in geographischen Namen, beachte z. B. »Darßer Ort, Ruhrort«, und in der Bergmannssprache, in der »Ort« im Sinne von »Ende einer Strecke, Abbaustelle« verwendet wird, vgl. die Fügung »vor Ort«, die heute auch übertragen im Sinne von »unmittelbar am Ort des Geschehens« gebräuchlich ist, und örtern bergmännisch für »an der Schichtstrecke Örter anschlagen« (s. auch den Artikel erörtern).
Gewöhnlich wird »Ort« heute in den Bedeutungen »Stand‹punkt›, Platz, Stelle« und »Siedlung, Dorf, Stadt« verwendet.
An diesen Wortgebrauch schließen sich an die Bildungen orten »die augenblickliche Position bestimmen« (20. Jh.), dazu Ortung; örtlich »eine bestimmte Stelle oder Ortschaft betreffend« (18. Jh.), dazu Örtlichkeit; Ortschaft »Flecken, Dorf, kleine Stadt« (18. Jh.). Die Verkleinerungsbildung Örtchen wird als verhüllender Ausdruck für »Abtritt« gebraucht, vgl. den Artikel 1 Abort.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Örtern — Örtern, verb. reg. act. ein nur bey den Tischlern, Kammmachern u.s.f. übliches Wort, die Örter, d.i. Enden, oder Stammenden der Breter und des Holzes, absägen; im gemeinen Leben ertern. Daher die Örterbank, eine längliche Bank, auf welcher es… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Örtern — Örtern, 1) Holz quer durch die Jahre zerschneiden; geschieht mit der Örtersäge einer mittlern Handsäge; 2) (Bergb.), sich ö., so v.w. Lehnen 2) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • örtern — ọ̈r|tern <sw. V.; hat [zu ↑ 2Ort] (Bergmannsspr.): ↑ Strecken (3) anlegen. * * * ọ̈r|tern <sw. V.; hat [zu 2↑Ort] (Bergmannsspr.): Strecken (3) anlegen …   Universal-Lexikon

  • örtern — ọ̈r|tern (Strecken anlegen); ich örtere …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Zeche Alte Haase — Die Straßenfront von Schacht I/II mit dem Malakowturm Abbau von Steinkohle Betriebsbeginn …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Frosch — Die Straßenfront von Schacht I/II mit dem Malakowturm Die Zeche Alte Haase ist eine ehemalige Kohlezeche in Sprockhövel. Das Bergwerk baute vom Anfang des 17. Jahrhundert bis 1969 die im südlichen Ruhrgebiet ausstreichenden Kohleflöze der… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Johannessegen — Die Straßenfront von Schacht I/II mit dem Malakowturm Die Zeche Alte Haase ist eine ehemalige Kohlezeche in Sprockhövel. Das Bergwerk baute vom Anfang des 17. Jahrhundert bis 1969 die im südlichen Ruhrgebiet ausstreichenden Kohleflöze der… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Kleine Windmühle — Die Straßenfront von Schacht I/II mit dem Malakowturm Die Zeche Alte Haase ist eine ehemalige Kohlezeche in Sprockhövel. Das Bergwerk baute vom Anfang des 17. Jahrhundert bis 1969 die im südlichen Ruhrgebiet ausstreichenden Kohleflöze der… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Sprockhövel — Die Straßenfront von Schacht I/II mit dem Malakowturm Die Zeche Alte Haase ist eine ehemalige Kohlezeche in Sprockhövel. Das Bergwerk baute vom Anfang des 17. Jahrhundert bis 1969 die im südlichen Ruhrgebiet ausstreichenden Kohleflöze der… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Vereinigte Blankenburg — Die Straßenfront von Schacht I/II mit dem Malakowturm Die Zeche Alte Haase ist eine ehemalige Kohlezeche in Sprockhövel. Das Bergwerk baute vom Anfang des 17. Jahrhundert bis 1969 die im südlichen Ruhrgebiet ausstreichenden Kohleflöze der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”